ACHTUNG! Für Biker & Whistler Neuankömmlinge ist der folgende Artikel goldwert, für alle anderen nur unverständlicher und nutzloser Kauderwelsch.
Für alle Neulinge, Träumer und noch nicht hier gewesenen Rider, versuche ich mal nach bestem Wissen und Gewissen die einzelnen Strecken kurz zusammen zu fassen und euch ein paar Eindrücke zu ein paar – vielleicht schon bekannten – Namen zu geben:
Im Whistler Mountain Bikepark sind die Strecken zunächst in 2 Kategorien aufgeteilt:
- Jump/Flow Trails, selbige haben auf ihren Schildern eine Art oranges Oval mit einem Vierreck der jeweiligen Streckenschwierigkeitsfarbe in dessen Mitte.
- Technical Trails hingegen sind mit einer Art Blitz durch ein großes Vierreck in der jeweiligen Streckenschwierigkeitsfarbe gekennzeichnet.
Die Schwierigkeitsfarben sind so zu kategorisieren:
- Green – Absolute Anfänger; zumindest die Flow-Trails ähneln in 80% der Fälle besseren Forststraßen, die Technical Trails hingegen sind für eine kleine Runde Highspeed-Ballern oder zum warm fahren perfekt.
- Blue – hier handelt es sich um Strecken für Fortgeschrittene, manche fad, manche spaßig und manche doch mit der ein oder anderen Herausforderung.
- Black – ab hier wird es ernst, stellt immer und unbedingt sicher, dass ihr bereits alle blauen Strecken abgearbeitet und diese sicher fahren bzw. problemlos durchspringen könnt, bevor ihr euch an Schwarz heranwagt
- DoubleBlack – hier ist es ernst, einzelne Schlüsselstellen sind bretthart und oftmals nicht zum Umfahren; Spaß machen diese Strecken zwar trotzdem, aber eben meist erst dann, wenn man unten wieder heil rausrollt.
- Red – hiervon gibt es im Whistler Mountain Bikepark nur 3 Stück, selbige sind als ProLine gekennzeichnet, eigentlich nahezu immer gesperrt und auch nicht wirklich fahrbar für „normale Menschen“.
Flow-Trails BLUE
Blue Velvet: Beginnend an der Bergstation des Garbanzo Sesselliftes, geht es hier in gemütlichen Anliegerkurven und ein paar Sprüngen, sowie einer Holzbrücke durch das erste Segment einer langen Abfahrt. Es folgen weitere Anlieger, die Umrundung des (Grusel-)Spielplatzes im Wald, ein Holzwallride, einige flache Fels-Roller schießen einen dann direkt in den berühmten Fels-Wallride von Whistler. Es folgt der sehr sprunglastige und spaßige Teil im Wald, ein Traum. Aus dem Wald heraus, quert man die Skipisten und sticht in das letzte Segment, ein Feuerwerk aus Sprüngen – Step Ups, Step Downs, Tables uvm. warten auf einen, bis man letztendlich völlig ausgepumpt auf Höhe der Mittelstation (Fitzsimmons Express) zum Stilstand kommt. Ein Muss!
Crank it up: Beginnend am äußersten Ende der Fitzsimmons Zone, erwartet einen hier alles, was das Spaß- und Fahrerherz erwartet. Zahlreiche Anliegerkurven, beidseitige flache Holz-Wallrides, unzählige Sprünge und einige Highspeedpassagen machten diesen Trail lange Zeiten zu meinem absoluten Liebling. Nicht zuletzt wegen der beiden sensationellen Step-Ups.
C-more: Steht für nichts anderes als Crank-it-up-more, auf circa der Hälfte der Strecke von Crank it up biegt man in einem angelegt Kreisel nach links ab, anstatt geradeaus weiter zu schießen. Nach dieser Abzweigung heißt es Bremsen offen lassen und Vollgas, denn das „more“ steht hier für deutlich größere Sprünge. In den beiden enormen S-Anliegerkurven heißt es daher: Geschwindigkeit mitnehmen, sonst wird dass unten mit den 3 Schlußsprüngen, sowie dem Kurven-„Gap“ nichts. Klingt schlimmer als es ist; macht Riesenlaune.
Heart of Darkness: Das „Ende“ von Crank it up ist zugleich für viele weitere Trails das Schlussstück bis zur Talstation und ins sogenannte Village. Wer aus Crank it up kommt, Vollgas und mit dem linken der beiden Sprüngen hineinkatapultieren; wer von einem anderen Trail kommt, muss ebenfalls treten, um den rechten Sprung sauber wieder in die Landung zu treffen. Es folgen zwei weitere Sprünge, eine Anliegerkurve nach rechts und dann heißt es erneut Absprung, ein perfekter Jump, der zum „whippen“ üben einlädt, da die Landung leicht schräg versetzt abfällt. Danach Downhill-Gestempel über zahllose Bremswellen und mit breitem Grinsen wieder an die Liftschlange rollen.
Family Cross: Ein weiterer sogenannter Connector-Trail bzw. Weg zur Talstation und Village; vom Grundgedanken her sehr schön und vor allem kreativ umgesetzte Kurven- und Sprungkombinationen. Leider war der Trail wegen Erd- und Rohrarbeiten komplett umgegraben und daher gesperrt. Für mich also erst im nächsten Jahr wieder, für Schwarzbären schon in diesem Jahr ein toller Spielplatz.
7 years war: Ein Connector-Trail der es einem ermöglicht Teile von Freight Train & No Joke zu umgehen. Einige kleine Anliegerkurven queren die Skipiste und lassen einen gemütlich ohne weitere Vorkommnisse dahin rollen.
Una Moss: Von der Roundhouse Lodge, der Bergstation der Whistler Village Gondel, ist dies der einzige Trail in Richtung talwärts. Was mit ein wenig losem Felsgerumpel anfängt, bietet schon bald herrliche Kurven und Ausblicke. Spätestens ab der ungefähren Höhe des Garbanzo Sesselliftes werden die Anliegerkurven sauberer und die Felsbrösel weniger, nach dem kurzen Zusammentreffen mit Freight Train, biegt man direkt rechts in eine Anliegerkurve ab und macht sich bereit für den Wahnsinn. Mannshohe Anliegerkurven glatt wie aus der Hand eines Zuckerbäckers, lassen einen ungebremste Kompressionskräfte erleben, die integrierten Sprünge sind Segelerlebnisse pur. Freudenschrei sind hier keine Seltenheit und weit durch den Wald zu hören. Man beachte, wer sich auf den „easy way“ Una Moss einlässt, muss den Rest des Berges entweder mit Freight Train oder einer wirklichen Forststraße bewältigen.
Ninja Cougar: Eine kleine aber äußerst feine und kurvige Flowline, die entweder kurz vor der A-Line Plattform (nein!) oder nach wenigen Metern der B-Line (ja!) zu erreichen ist. Hier heißt es statt Airtime, enges Kurvenballern im dichten Wald, mit zeitgleichem Beten, dass der Lenker nicht zu breit ist. Dennoch gilt, Geschwindigkeit ist gut, Kontrolle ist besser – kleines Beispiel: Die Linkskurve auf dem ersten Holzelement ist meine, mit der Präzision eines Uhrmachers schieße ich nahezu bei jedem Versuch viel zu schnell darüber hinaus in die Botanik. Macht es besser!
B-Line: Vom Namen her möchte man denken, dass es sich hier um den kleinen Bruder der A-Line handeln müsste; selbiges trifft aber viel mehr auf Crank it up zu. B-Line gibt einem einen wirklich guten ersten Eindruck, was einen im Whistler Mountain Bikepark so alles erwartet, vom wechselnden Bodenbelag, über perfekte Anliegerkurven, gute – wenn auch hier kleine – Sprünge, zahlreiche Optionen mit der Strecke zu „spielen“, sowie die Unterteilung der Strecke in diverse Segmente, die sich insgesamt alle anders fahren lassen. Hier ein kleiner Tipp, das Mittelstück von B-Line würde ich immer auslassen und durch Blueseum ersetzen, so spart man sich wertvollen Tiefenmeterverlust auf dem „Forststraßen-Part“.
World Cup Singletrack: Ein zum Glück äußerst kurzer Connector-Trail, dass an Langeweile kaum zu überbieten ist. Einige engere und kleine Anliegerkurven später ist man auch schon durch. Nehmt hier immer A-Line oder Samurai Pizza Cat, ihr werdet es mir danken.
Flow-Trails BLACK
A-Line: Die Mutter aller Strecken, keinen größeren Hype und Mythos könnte es um diese wirklich knackige aber dennoch heilig gesprochene Jumpline geben. Die Legende beginnt mit einem kleinen Holz-Drop gefolgt von ersten Anliegern und Sprüngen, kurz die Forststraße überqueren und rein in Upper A-Line. Diesen Teil der Strecke liebe ich, man muss schon hart am Gas fahren, um alle Sprünge perfekt zu treffen – bleibt man bei einem Einzigen hängen und verliert Geschwindigkeit, war es das und man hat keine Chance mehr den Rest „durchzufliegen“. Die zunehmende Geschwindigkeit sowie die dabei wachsende Airtime sind das Ah und Oh dieser Strecke. Im oberen Segment wartet dann auch noch der A-Line Tombstone, ein zusätzlich geschaufelter Absprung auf der rechten Seite, der die guten Fahrer locker weit über kopfhoch in den kanadischen Himmel schießt. Nach kurzer Verschnaufpause folgt auf Upper natürlich Lower A-Line, hier passierten übrigens meine beiden Vorjahres-Stürze und diese Tatsache bekomme ich nicht aus dem Kopf. Hier heißt es eigentlich mit dem Motto „Deathgrip“ (ohne die Bremse zu benützen) zu fahren, denn die Sprünge wachsen hier wirklich in von zuhause nicht gekannte Dimensionen. Auch den Felsdrop gilt es mit vollem Schub zu fahren, wer – so wie ich – der Umfahrung des selbige folgt, muss ordentlich treten, um die beiden riesigen Tables im Anschluß zu schaffen. Danach heißt es, Mach3 als Reisegeschwindigkeit zu wählen, denn der (für mich) enorme A-Line Signature Jump wartet. Aus gefühlt dem 5. oder 6ten Stockwerk schießt man steil in die Talsohle, nur um im Gegenhang auf ungefähr dem 2. Stock des Absprunghauses für ca. 10m Flugweite in die Luft gespuckt zu werden. Wow, ekelhaft und geil zugleich. Einige weitere Sprünge folgen, bevor man dann in den kleinen äußerst schmalen Tech-Part der A-Line schießt, über Wurzeln rumpelt, eine kleine Felswand hinab rutscht und schließlich über die ebenfalls legendäre Holzbrücke springt. Summa summarum ein wirklich geiler Track, den es anscheinend nirgends auf der Welt gelingt zu kopieren – und dennoch, ich werde auch in diesem Jahr mit dem unteren Teil einfach nicht warm; verstehe aber den Hype um dieses Sahnestück von Trailbaukunst.
Sidetrack: Vom Pull-Out/Pausenplatz des unteren Teils von Freight Train abzweigend, beginnt die Strecke mit einem Steindrop, der zwingend mit genügend Geschwindigkeit zu fahren ist. Danach heißt es „keep your speed“, denn der ganze Trail besteht aus einer Vielzahl von kleinen Gap-Sprüngen – lässt man hier die Bremsen nicht auf, verhungert man zwischen den Sprüngen und hat keinerlei Chance mehr in den „Flow“ zu kommen. Spaßige aber gewöhnungsbedürftige Abwechslung.
Freight Train: Eine weitere Strecke, die am Trail Hub (Garbanzo Sessellift Bergstation) beginnt und ab dem Einstieg keinerlei Fragen offen lässt. Auf einige Anlieger und Sprünge folgt ein kleiner Drop in den Wald und man ballert über die berühmte FT-Bridge. Danach wird es landschaftlich etwas offener, die Sprünge aber immer größer. Nach einer Step-Up-Step-Down Kombi gehts durch Anlieger wieder in den Wald. Sobald man diesen gemeistert hat, wartet ein langes Highspeed-Stück auf einer Forststraße auf einen, danach kommt der beste Part (der No Joke Teil): ein schnelles – trotz Flow-Kennzeichnung – technisches Stück durch Wurzeln, Felsen und Sprünge. Hier kann man viele Varianten fahren, auf andere Trails abbiegen, ausweichen oder eben mit vollem Schub ballern. Man rollt später gemütlich an der Creekside Bergstation vorbei und folgt dem Wurzel-Fels-Geballer. Danach wartet der berühmte Step-Up-Step-Down-Container, den man aber problemlos auslassen kann, mit weiteren Sprüngen und Anliegern windet sich der Trail dann weiter hinab. Der Drop von der Holzbrücke ist ein Traum, sollte aber schnell gefahren werden. Nach einem kleinen Step-Up, ist eine Art Pull-Out und Pausenplätzchen, ab dort geht es über eine komplett zu fahrende Holzbrücke in den letzten Teil hinein, jetzt werden die Sprünge wirklich groß und es heißt „Bremsen loslassen“. Am Traileinstieg von Dirt Merchant ist dann Ende, das Grinsen aber bleibt.
Dusty’s DH: Ein Trail aus der Creekside Zone, selbiger Bereich war leider bereits geschlossen, als ich im Whistler Mountain Bikepark war.
Flow-Trails DOUBLE DIAMOND/BLACK
Fade to Black: An sich ist bzw. wäre Fade to Black kein Problem und ein Traum von einem Technik-Trail; eng, durch den Wald, über Stock und Stein – wären da nicht die massiven Drops, die aus dem Fahrbaren eine ziemliche Mission generieren. Schon nach wenigen Turns heißt es einen ersten hölzernen Drop inklusive dem dazugehörigen Roadgap zu überstehen, ein paar Kurven weiter, folgt ein weiterer Drop, nach dessen Landung man aber via Step-Up auf ein neues Holzgerüst nach oben springen, 5m rollen und erneut hinab springen muss. Im Anschluß folgen nur noch ein paar Turns, sowie eine komplett fahrbare Holzbrücke. Aber die Drop-Kombinationen sind wirklich mit Vorsicht zu fahren.
Dirt Merchant: Nach A-Line der Jumptrail überhaupt in Whistler, da ich persönlich aber mit den großen Sprüngen auf A-Line schon Probleme habe, und der einheimische Volksmund sagt „Dirt Merchant is about double the size compared to A-Line“, bin ich diesen Trail bis dato nie gefahren. Obendrein sind wohl 3 Gap-Sprünge ein Muss und nicht umfahrbar; daher sollte man sich seiner garantierten Airtime schon sicher sein. Aber wie gesagt, weiß ich alles nur vom Hören-Sagen.
Technik-Trails BLUE
Ho Chi Min: Dieser Trail ist ein Wechselbad der Gefühle, da er einen wilden Mix aus Forststraße und engem Unterholz-Geballer ähnlich wie auf Ninja Cougar, Karate Monkey etc. anbietet. Daher heißt mein Tipp, umfahrt den Anfang mit anderen Alternativen und/oder spart euch diesen Trail, denn wer aus Lower B-Line herausschießt, sollte eh zwingend von der Forststraße in den spaßigen Wurzel-Kurven-Ballerteil von Ho Chi Min wechseln. Denn genau hier ist das Segment mit den „aktiven Kurven“, die euch auf eurem Bike von links nach rechts werfen – bzw. ihr selbiges mit eurem Bike machen solltet.
Fantastic: Weite Kurven mit losem Kies durch offene Wiesen, die sich an einem kleinen Fels-Roller bzw. Drop wiederfinden – das ist quasi die Schlüsselstelle, die den Trail als blau und nicht als grün gelten lässt.
Karate Monkey: Aus Ninja Cougar wird im flüssigen Übergang Karate Monkey. Selbes Szenario, der Trail: 1 Meter breit, zahllose enge Kurven, oft bei Regen noch staubtrocken, ein paar Wurzelchen und Steine im Weg, d.h. Bremsen auf, an der Geschwindigkeit sowie an der eigenen Kurventechnik schrauben – kein Trail eignet sich besser dafür. Im unteren Teil muss man sich dann entscheiden, ob man auf die Ausfahrt von Upper A-Line (Höhe Brücke) zu rollt, oder nach rechts wegklappt – übersieht man gerne mal – am Hang entlang schießt und einen Rockgarden in der letzten Rechtskurve bezwingt.
Blueseum: Die beste Wahl, um sich das langweilige Mittelstück von B-Line zu ersparen. Es geht über ein Holzelement hinein in den Wald, danach folgen einige enge Kurven mit ungünstig positionierten Wurzeln und Gesteinsbrocken. Es folgt eine erste Holzelement-Felsabfahrtskombination die einen in eine gemauerte Linkskurve schießt, danach heißt es Anker werfen – da die Easy Route keine Option ist – und es ein Ministück von senkrechter Felswand zu befahren gilt. Der Auslauf ist übrigens eine 90° Rechtskurve, daher ist langsam fahre definitiv angebracht.
Smoke & Mirrors: Wer aus Funshine Rolly Drops kommt, wird nahezu gezwungen hier weiter zufahren. Aufrgund seiner Lage, ein weiterer typischer Trail für dieses kleine Waldstück, im Stile von Karate Monkey, Ninja Cougar, Bluseum usw. heißt es hier, Kurvenballern, Spaß haben und Teile von B-Line umgehen. Obendrein befinden sich auf dieser Strecke zwei herrliche Felsabfahrten.
Wednesday Night Delight: Kurzer Mini-Trail mit zwei engen Kurven und der Entscheidung: linker kleiner oder rechter mittlerer Drop mit darauf folgendem Sprung.
Lower Angry Pirate: Der Übergang zwischen Upper und Lower Angry Pirate ist fast nicht spürbar und selbst der dazugehörige Pull-Out wird gerne übersehen. Der obere und untere Teile des schlechtgelaunten Piraten sind im Prinzip gleich, wenngleich auch der untere Teil etwas weniger eng anmutet und zwei fahrtechnisch andere Schlüsselstellen als der obere Teil bietet. Hier gilt es einmal einen Drop (1m) als must-do in einen Rockgarden zu springen, sowie in einem schrägen Kurven-Felsteppich zu bestehen. Der „Drop“ ist überhaupt kein Problem, die Felskurve ebensowenig wenn auch mglw. etwas kniffeliger als der Drop, da es sich hier durchwegs lohnt vorausschauend zu fahren. Aber generell gilt, ein sehr spaßiger Trail, den man aufgrund seiner Lage oftmals in seinem Befahrungsplan vergißt.
Samurai Pizza Cat: Ein kurzes aber sehr spaßiges Technik-Trailstück. Wer aus Karate Monkey rauskommt, kann das Bike direkt laufen lassen, den ganz rechten Trail anvisieren und den Gegenhang somit ohne treten überwinden. Danach folgen enge kleine Kurven mit einem ersten Vorgeschmack, was einem bei schwarzen Strecken wohl erwarten wird, wenn das hier erst blau ist. Klingt schlimmer als es ist, die Wurzel- und Felsteppichaufgaben sind in jeder Geschwindigkeit lösbar. Und die beiden Schlußstufen laden selbst Anfänger zu ersten Hüpfern ein.
Funshine Rolly Drops: Abzweigend von B-Line windet sich dieser spaßige Trail in zwei enge Anliegerkurven, um einen dann über ein kleines enges Felsstück zu lotsen, ein Mini-Drop, samt einigem Wurzelgerumpel folgt und man kurvt grinsend durch die letzte Kurve.
Hornet: Mini-Connector Trail zwischen EZ does it und A-Line, 3-4 Kurven, eine Wurzel, dass war es dann auch schon. Ausrollen oder GLC-Drop?
Technik-Trails BLACK
Monkey Hands: Ein kurzer Connector-Trail, der einem einige langweilige Kurven auf EZ does it erspart. Wer die Kurve talseitig fährt, hat vor den Steinen nichts zu befürchten, eine kurze Kurvenkombination und man kann sich zwischen ausrollen oder dem GLC-Drop entscheiden.
Devil’s Club: Ein guter Start, um sich selbst die Angst vor schwarzen Trails zu nehmen, denn das „schwarze“ an dieser Strecke sind die langen Holzelemente/Nortshores, die aber allesamt bodenhoch und mindestens eine Armlänge breit sind. Alle Trailstücke sind etwas steiler und wurzeliger – aber wie gesagt, die Maße ist hier hölzerner Untergrund.
Upper Angry Pirate: Hierzu steigt man aus dem Fitzsimmons Express ausnahmsweise nach rechts aus, rollt über die Holzbrücke und steht direkt am Traileinstieg. Ein überraschend flüssig zu fahrender Technical-Trail wartet hier auf einen, trotz der enge Kurven verträgt der Trail einiges an Tempo. Auch die Schlüsselstelle im oberen Teil ist optisch schlimmer, als die Befahrung selbst – nach äußersten engen und kleinen Mini-Anlieger folgt eine Felsteppich-Abfahrt, durch die sich eine hässliche große Wurzel zieht. Dennoch ist das Stück ohne Probleme zu meistern – bei Näße würde ich allerdings abraten. Dann heißt es wieder Bremsen auf und geniessen – und wahrscheinlich ohne einen Übergang zu bemerken, in Lower Angry Pirate zu brettern.
Too tight: Die beste Lösung, um nach Fatcrobat, Little Alder, InDeep oder der Hälfte von Freight Train nochmal richtig Spaß zu haben. Richtig enges Kurvengeballere mit einigen Stufen, Wurzeln und Steinen im Weg – dennoch super flowig. Am Schluß wartet für die technisch versierten ein optionaler Balance-Akt über einen Baumstamm.
Duffmann: Die Erstbefahrung von Duffmann habe ich im Regen genossen, Fazit: nie wieder. Irgendwann bin ich in dann im trockenen Zustand erneut gefahren, Fazit: Hammer. Eng, verblockt, große Stufen, ein paar Felsplatten, Holzelemente und eine im unteren Teil kultige Felsabfahrt lassen einen auf dem Track wirklich Spaß haben und ihn auch peu a peu schneller zu fahren. Dennoch muss man sagen, braucht Duffmann nicht zwingend Geschwindigkeit. Wer es gerne etwas „härter“ hätte, biegt an einem großen Felsblock der linksseitig in einer Rechtskurve liegt, nach links hangaufwärts ab und schiebt ein paar Meter nach oben auf NoDuff.
Little Alder: Wem der Nervenkitzel auf InDeep langt, der kann vorzeitig im letzten Teil ausweichen und auf Little Alder abbiegen, um sein Lächeln wieder zu finden. Ein paar schnelle Kurven und ein schräger Rock-Roll, dann ist man hier durch.
BC’S Trail: Ein Trail aus der Creekside Zone, selbige war leider bereits geschlossen, als ich im Whistler Mountain Bikepark war.
Fatcrobat: Zum oberen Teil kann ich nichts sagen, denn hier müsste man aus InDeep abbiegen, was ich nie getan habe. Der untere Teil geht in einer Linkskurve von BlueVelvet ab, verspricht dann dank einiger Anlieger und einem kleinen Sprung Spaß – danach folgt eine mittellange breite Northshore-Leiter und man quert die Skipiste. Ab hier ist der Spaß dann vorbei, man kann wahlweise links einen ausgebombten Wurzeltrack fahren oder rechts mit der Holzelement-Balance-Show beginnen. Selbige gilt es übrigens auf max. 20-30cm Breite lange und ich meine wirklich lange durchzuziehen.
No Joke: Dieser Trail hat in meinen Augen 4 Segmente und gehört irgendwie fest zum Bestandteil von Freight Train. Das erste Segment zweigt relativ früh nach der Freight Train Brücke ab, beinhaltet ein wenig steiles Stein und Wurzelgerümpel. Das zweite Segment ist dann ein Klassiker, eine Steinstufe mit Fels in der Kurve macht den Auftakt, eine optisch hässliches aber einfach zu fahrendes Felsbett folgt auf dem Fuß, danach ist es steiles Stein- und Wurzelgerumpel in relativ engen für Whistler untypischen Kurven, kurz vor dem Ende, heißt es dann: genug Schwung für die wellenförmige Holzkonstruktion oder doch lieber den Wurzeltrack an der Seite nehmen? Eine letzte Felsteppichkurve und Bremse auf… Das 3te und 4te Segment ist eigentlich ein Stück von Freight Train (siehe oben). Segment Nummer 4 ist obendrein die Umfahrung von Drop in Clinic; aber diesen Spaß darf man nicht umfahren.
Original Sin: Dieser Trail startet ebenfalls direkt am Liftaustieg des Garbanzo Sesselliftes, die ersten beiden Segmente sind ein wenig enges Wurzel- und Felsbrocken-Gerumpel, ohne besondere Vorkommnisse, was sich, sobald ihr nach oben schieben müsst, ändert. Hier warten nebst tollen Ausblicken und einigen felsigen Hangquerungen auch einige knackige Felsabfahrten. Wer will kann beim Passieren des (Grusel-)Spielplatzes im Wald noch auf Blue Velvet aussteigen. Die erste große Felsabfahrt lässt sich auf 3 Wegen meistern, ganz links auf dem blanken Fels, mittig die Mischung aus Fels und „Waldrand“ wählen oder ganz rechts das Stück mit den Felsbrocken und den Holzelementen. Es folgen einige Felsstufen und größere Wurzeln, bis eine nach rechts geneigte Felskurve den Trail fast beendet. Auch die Kurve ist auf multiplen Wegen zu fahren, ein kleiner Linksanlieger, sowie ein Hip-Jump nach rechts folgen und man hat den nächsten Klassiker im Kasten.
Top of the world: Der größte und längste Trail beginnt an der höchsten Stelle des Whistler Mountains und benötigt zur Auffahrt den Peak Sessellift; Abfahrt wie auch Lift waren aber leider bei unserer Ankunft aufgrund der exponierten Höhe leider schon geschlossen.
McKenzie River Trail: Startpunkt dieses Supertrails ist der Pull-Out im unteren Teil von Freight Train. Hier wartet alles was das Fahrerherz begehrt, schnelle Passage, kurze langsame Technikstücke, Rock-Rollers, sowie eine steile Holzbrückenabfahrt. Dennoch gilt, hier kann man ohne Bedenken – bei entsprechendem Können – durchstechen und seinen Spaß haben. Viele andere Trails gilt es DEFINITIV zunächst langsam durchzurollen.
Afternoon Delight: …biegt aus der Mitte von TechNoir nach rechts ab, quert Lower Whistler Downhill und besteht letzten Endes nur aus einem wirklich fies Kopfkino verursachendem Felsenroller, einer anschließenden Kurvenkombination und dem mit zittrigen Knien rausrollen des Ganzen. Warum Kopfkino? Der Fels neigt sich vor einem uneinsehbar in die Tiefe und wird länger und länger; was passiert weiß man nicht und die Ausfahrt wird erst spät sichtbar. Aber, wie gesagt, alles Kopfkino, einfach rollen/laufen lassen – es kommt keine böse Überraschung.
Drop In clinic: Kurz, optisch knackig und ein Lächeln danach. Der Trail besteht schlichtweg aus einer extrem steilen Felsabfahrt, die einem kurzzeitig etwas Kopfkino beschert. Mittig anfahren, durchrollen, jauchzen und den anschließenden Sprung in die links ausgerichtete Landung segeln. Mein erstes Mal vergesse ich hier sicher nie.
Lower Whistler DH: Eigentlich teilt sich dieser Trail rein von der Charakteristik noch in Lower und Lower Lower auf, aber da macht der Kanadier keinen Unterscheid mehr. Der zunächst anstehende Lower Part ist genial und hat alles zu bieten, was man braucht. Man schießt voll Schub über die Skipiste, und biegt nach rechts ab – Step down Baby. Hier kann man es sich selbst dosieren, wie weit und tief man fliegen möchte. Und glaubt mir, das geht beides wirklich weit – überschießen unmöglich. Wer Gap-Sprünge liebt, der sollte es jetzt laufen lassen und den nächsten Jump geniessen; für alle Zögerer und „nur mal Tester“ gilt: don’t do that – die Gegenwand des Gaps ist ein Felsblock! Es folgen einige äußerst spaßige und schnell zu fahrende Felsabfahrten, die einem von Schnappatmung bis zum Jauchzer alles entlocken. Zwei kleine Kurven über die offene Skipiste und ab hinein in den Wald zum Lower Lower Teil des Tracks. Selbiger ist schnell charakterisiert, eng, steil, verblockt, wurzelig und verblüffende 90° Kurven machen aus den unteren Teil beim ersten Mal durchaus zu einer Herausforderung. Danach wird jede Fahrt besser und man beginnt die Strecke zu „fühlen“und wird schneller und schneller.
Technik-Trails DOUBLE DIAMOND/BLACK
InDeep: Dieser weitere Whistler „Klassiker“ beginnt an der Kreuzung: Blue Velvet, Captain Safety und eben InDeep. Wer es nicht gerne steil, verblockt und wurzelig hat, sollte diesen Trail zunächst einmal nach hinten auf der to-do-Liste verschieben. Gleich zu Beginn gilt es auf einem bergauf-Wurzelstück zu bestehen und danach direkt die erste Felsplatte zu meistern. Es folgen kurzweilige Wurzel- und Felsbrockenbefahrungen, bevor es dann in einer Linkskurve auf die sagenhafte Felsrinne zu geht. Selbige ist im mittleren („offensichtlichem“) Fahrweg schon gruselig genug, die Cracks im Park fahren aber die linke (nahezu senkrechte) Felsschulter hinab. Puuuh. Danach durchatmen und sich weiter durchschütteln lassen. Wer noch lange und halbhohe Fahrten auf Holzelementen üben möchte ist hier auch gut aufgehoben. Man kreuzt nochmals kurz Blue Velvet und schießt aber weiter nach links in den Wald. Die nächste Schlüsselstelle wartet, eine Felsabfahrt mit der Möglichkeit eine Holzkonstruktion zu nutzen. A) Felswand hinunterfahren B) Felswand und Holzleiter fahrend kombinieren (ist möglich – kein Gap!) C) Felswand mit Schwung auf die Holzleiter und Absprung; wer sich für C) entscheidet, bitte schickt mir ein Video. Danach warten noch zwei weitere Felsabfahrten, bevor es dann in typisch verblockter Rumpelmanier über Stock und Stein dem Ende von InDeep entgegen geht. Supertrail, der einen aber wirklich schafft.
Technoir: Sagen wir es, wie es ist: Schulter lockern, auf Griffkraft hoffen und Arme ausschütteln und an etwas Schönes denken. Dann los! Ein unfassbares Gerumpel und Gehäcksel durch Wurzeln, Felsbrocken, verblockten Traileinheiten und haarsträubenden Gesteins-Baumstumpfkombinationen. Mensch und Federweg auf dem Prüfstand. Spätestens bei der Ausfahrt von Technoir – sofern man davor nicht auf Afternoon Delight abgebogen ist – trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Zwei riesige steile Felsblöcke gestalten in Form einer Linkskurve die Ausfahrt aus dem Trail. Nur wer sich überwindet, obendrein die Linie sieht und diese dann auch noch trifft, bleibt auf dem Bike. Ich klopfe mir den Dreck von der Hose und schiebe (mal wieder) nach oben.
Schleyer: Der sogenannte „Lieblingstrack der Locals“ ist einen Trackwalk bzw. das langsame erstmalige Durchrollen wert. Hat man alle Schlüsselstellen begutachtet, sich seine Linie ausgesucht und die Strecke im Kopf verankert, lässt sich hier (sofern das Fahrkönnen stimmt) definitiv Spaß haben. Zu Beginn heißt es Schwung mitnehmen, die erste schräge Felswand passieren und auf den ersten von 3 Drops mitnehmen (selbiger fehlt mir bis dato, da man direkt in einen Rockgarden springt), es folgen ein paar Anlieger samt Wurzeln, ein Holzbrücken-Step Up und die nächste durchaus knifflig zu lösende Felsabfahrt. Drop Nr. 2 im Anschluß sieht hässlich aus, funktioniert aber perfekt, ebenso wie der folgende Fels-zu-Fels-Kicker. Weitere Wurzel- und Felsabfahrten bremsen einen automatisch etwas ab, um direkt Drop Nr. 3 springen zu können, auf diesen folgt bereits in der Ladung eine steile Rechtskurve entlang einer Felswand (Achtung: Gegenhang-Neigung!!!) – daher: Vorsicht! Im Wald rumpelt und quert man dann durch die Sessellift-Schneise samt kleinem Baumstumpf-zu-Fels Hip Jump, danach Bremsen auf, beide Step-Downs mitnehmen und die letzten beiden Jumps im Auslauf warten auf einen. Sensationell.
No Duff: Ich bin NoDuff nie von Anfang an gefahren und kann somit nichts über die ersten Meter sagen, sondern biege jedesmal von Duffman kommend hierauf ab, denn wer aus der bei Duffmann beschriebenen Rechtskurve kurz nach oben schiebt, dem bietet sich folgendes Szenario. Man hat nun die Wahl zwischen einem unfassbar dämlichen Flatdrop zurück in den Rockgarden von Duffmann oder einer sensationellen Felsabfahrt-Kombination in Überlänge. Diese verlangt einem nebst Mumm auch noch einiges an Technik ab. Wer aber alle 3 Abfahrten bezwingt, wird Duffmann/NoDuff nie wieder anders fahren; (m)ein Versprechen!
Captain Safety: Leider habe ich es verpasst, diesen Trail im trockenen Zustand zu fahren; jetzt bei Nässe sind die zu erwartenden steilen Felsen- und Wurzelpassagen nichts mehr für eine Testfahrt.
Clown Shoes: Der Trail beginnt nach den ersten 100m von Detroit Rock City – einfach rechts am Schild abbiegen. Es folgt eine kleine Felsquerung und die erste Aufgabe in Form einer Linkskurve aka Felswand, danach kann man etwas durchatmen. Zu erwartendes Fels- und Wurzelgerumpel bringen einen zu einer hölzernen „Brücke“ – selbige ist nicht ganz niedrig aber dennoch breit und problemlos befahrbar; die Ausweichroute daher etwas übertrieben. Es folgen weitere Holzelemente in den Kurven, sowie eine relativ gerade Hangquerung über Stock und Stein. Hier gilt es sich zu entscheiden: Bremsen auf oder eher langsam – entscheidet man sich für die 2te Variante, schafft man den folgenden Drop gerade noch so, der zweite, durchaus stattliche Drop, ist dann aber zu verweigern. Ps: dieser Drop ist überhaupt eine Marke für sich, ca. 2m hoch samt 2,5-3m Gap – das größte Problem aber: Landung in einem engen Rechtsanlieger. Kurzzeitig verlässt man den Wald, ein Betonanlieger schickt einen von der Skipiste aber zurück ins Unterholz – Vollgas, ansonsten ist man zu langsam für die Holzbrücke nach oben. Ab jetzt wird der Trail eng, steil, ausgesetzt und durchwegs verblockt – in einer letzten Linkskurve rollt man über einige Gesteinbrocken auf einen weiteren Drop zu. Rollen oder springen ist beides dank steiler Holzabfahrt möglich, ein letzter Sprung aus dem Wald heraus. Und yeah, Hammertrail – wäre nicht das Problem mit dem Kurvendrop.
Upper Joyride: Der Trail war nur an den ersten Tagen meines Aufenthalts geöffnet und besteht direkt im Anfangsteil aus haarsträubenden ewig langen Felsabfahrten. Wahrscheinlich kein idealer Einstiegstrack, um sich an solche Felsroller zu gewöhnen; ich schob und trug an vielen Stellen und beschloß sobald sich die Möglichkeit ergab, aufzugeben und 5 m durch den Wald auf B-Line zu schieben.
Nachdem ich mttlw. alle Trails mit Felsabfahrten zu meinen Lieblingen zähle und davon nicht genug bekommen kann, ist es durchwegs schade, dass der Trail seit dem Entschluß es nochmal zu versuchen konstant gesperrt ist. Aber wahrscheinlich besser, denn wenn es nur ein wenig feucht wird…Gute Nacht.
Lower Joyride: Der Track geht direkt vor den Übungsdrops der Joyride Skillzone nach rechts ab – war aber gefühlt die komplette Zeit gesperrt, daher kann ich nichts dazu sagen – allerdings glaube ich, ab und an durch den Wald einige wirklich große (riesige!!!) Holzelemente erspäht zu haben. Vielleicht gar nicht so schlimm, dass mir der noch fehlt.
Polp Fiction (früher Crack Addict): Es rumpelt und rutscht schon auf den ersten Metern, danach kann man es sich gestalten wie man will – halsbrecherisch oder „gemütlich“ sofern man diesen Ausdruck für eine double-diamond Strecke verwenden darf. Das rechte Holzelement vor einem erfordert Nervenstärke und Balancekünste, das Linke weniger – danach gilt es allerdings doch in die rechte Fahrspur zu wechseln, sieht man sich doch sonst einem stattlichen Drop ins Flache (Wurzeln dürfen hier nicht fehlen) gegenüber. Nach ein paar losen Geröll- und Wurzelkurven, halte ich mich dann aber persönlich wieder an die linke Trailseite und schieße aus dem Wald. Wer das Ganze mittig oder gar rechtslastig fährt – Wow, Respekt.
Upper Whistler DH: Der Start zu Schleyer und Upper Joyride hat – sofern man rechts abbiegt – mit diesem Trail noch einen weiteren Knaller auf Lager. Über schräge Felsplatten gilt es hangseitige Linkskurve zu meistern, da man ansonsten keine Chance beim ersten Sprung hat. Einige Hüpfer folgen, sowie zwei gemütliche kleine Felsteppich-Befahrungen, dann wird es Ernst. Eine schräg nach rechts abfallende große Steinplatte gilt es zu bezwingen; eigentlich nicht schlimm – wäre da nicht die Tatsache, dass der Fels über die Jahre zu einem Stück Schmierseife gebremst wurde PLUS dieser einen Felsstufe, die sich einem zähnefletschend aus mitten dieser Steinplatte entgegenstellt. Wer dieses „Vergnügen“ gemeistert hat, muss noch in einer (nur) optisch schlimmen links-rechts-Geröllkurve bestehen, über eine Holzleiter rollen, ein zwei Sprünge nehmen oder verweigern und dann war es das mit dem oberen Teil.
Renegade: Wer es gerne hässlich mag, dem aber Goat’s Gully zu wild ist, der ist hier zuhause. Dieser in der Parkmap nicht verzeichnete Trail zweigt relativ überraschend rechter Hand mitten in Duffmann ab. So eng, dass man fast an jeder Wurzel und Baum mit den Pedalen hängen bleibt, Waldboden trifft Schlaglöcher trifft Wurzelteppiche – selbiges ergibt ein ausgiebiges Ganzkörpertraining und ist für Mensch und Maschine durchwegs eine Herausforderung. Schlüsselstelle ist für mich ein unförmiger Felsroller der seinen Auslauf in einem optisch gruseligen Steinfeld hat; Nein danke – aber selbst die „Easy Route“ ist hier unfahrbar, eine seitlich abfallende Felswand lässt mich alt aussehen. Ich rede mich auf die falsche Anfahrt, die Nässe und den Schlamm raus – nichts davon stoppt das Gelächter, als ich nach kurzer Rutschpartie samt Komplettkontrollverlust mit dem Hinterrad voraus im Trail stehe. Aber stehe. Sobald du getrocknet bist Renegade, sprechen wir uns wieder.
Detroit Rock City/Rock City: Wer Detroit Rock City fährt, sollte zwingend wissen was er hier tut, sprich Fahrtechnik erwünscht. Los gehts mit einem kleinen Dröpchen in einige Steine, Linkskurve und willkommen in der Hässlichkeit, auf der linken Seite des Trails wartet ein gefühlt senkrechter sehr langer Rockgarden, auf der rechten Seite die „Easy Route“ (Whut?) mit einem Holzbrückendrop in den eben erwähnten Rockgarden. Wer hier durchrumpelt, den werden die beiden nächsten Felsteppiche und der kleine Drop nicht mehr stören; damit wäre der Detroit-Teil erledigt. Kommen wir zu Rock City. Welch Überraschung, es wartet eine schier unfahrbare ca. 4-5 m hohe bzw. tiefe senkrechte Felswandabfahrt, die einem allein schon beim Betrachten die Farbe aus dem Gesicht zieht. Unbedingt zuerst genau ansehen, dann reinrollen, Finger von der Bremse und runter – welch Wunder, die Befahrung ist überraschend „einfach“ und dennoch ein unfassbares Erlebnis. Achtung, es folgt direkt ein Step-Up auf einen Felsvorsprung! Danach Wurzelgehacke, ein kleiner Drop auf eine Felsplatte die in eine klitzekleine 90° Kurve endet – dann Bremsen auf, Wurzeln und Steine unter einem durchfliegen lassen und das letzte Gap über die Forststraße trotz Felslandung springen. Grinsen. Jubeln. Laut schreien. Nochmal.
Canadian Open DH: Puuuh, ein Biest von Strecke. Was mit einigen langgezogenen Steinkurven und ein wenig Wurzelgerumpel beginnt, schießt einen in einen echt fiesen Step-Down (sichtbar aus dem Sessellift). Da heißt es freiwillig die „Easy Route“ nehmen. Ab hier ist es dann aber komplett vorbei mit dem Spaß, brutalstes Fels- und Wurzelstempeln steht in den nächsten Minuten auf dem Programm. Eine Linie ist zugegebenermaßen aufgrund aller Steine, Wurzeln, Bremslöcher und losem Geröll bei aller Liebe nicht zu erkennen. Immerhin weiß man nach diesem Track, warum ein DH-Bike hier absolut von Nöten ist. Einzig der letzte Holzdrop samt dem letzten Sprung, den sich die Strecke mit Clown Shoes teilt, bringt einen wieder zurück ins Leben und die Kiefer lockern sich wieder.
Goat’s Gully: Riesige Felsblöcke, unmögliche Wurzelkombinationen, enge verblockte Kurven und eine zumeist nicht ersichtliche Fahrlinie, machen diesen Trail nebst seiner Steilheit für mich zu der längsten Schiebe- und Tragestrecke im Whistler Mountain Bikepark. Echte Technik-und-Trail-Füchse kommen hier aber wahrscheinlich voll auf ihre Kosten; ich habe dennoch bis dato niemand gesehen, der nicht mehrfach absteigen musste – freiwillig und unfreiwillig.
French Connection: Fehlt leider in meiner Befahrungsliste, da ich den Trail nicht gefunden habe. Traurig aber wahr.
Ich möchte hier nochmal extra darauf hinweisen, dass ich diesen Bericht nach meinem persönlichen Empfinden und Erlebten getippt habe. Was mir vielleicht als leicht erscheint, mag für andere schwer sein, was für mich als unfahrbar (z.B. Dirt Merchant) ist, gilt bei wieder anderen als die schönste Spielwiese der Welt. Ebenso kann ich keine Gewähr für die 100%ige Richtigkeit der Strecken geben, da sich diese ständig ändern und ich die jeweilige Beschreibung immer aus dem Kopf nach eigenem Ermessen notiert habe; sprich: eine erste langsame Befahrung ist – trotz meiner Bibel – immer von Nöten.
Stay safe and always rubber down – wir sehen uns in Whistler
R.
Ps: Hab ich etwas vergessen? Falsch im Kopf abgespeichert und niedergeschrieben? Habt ihr Fragen? – lasst es mich wissen!
3 Gedanken zu “WHISTLER MOUNTAIN BIKEPARK (TEIL 2)”