…ist der Name eines neuen Herzfrequenzmessers auf dem Fitness-/Running Markt. Klingt im ersten Moment jetzt nicht so spektakulär, dennoch hat es der Bluetooth-Brustgurt aus dem Hause Wahoo-Fitness in sich; ist er doch sowohl mit diversen GPS-Geräten und mit mehr als – festhalten – 50 Smartphone-Apps kompatibel. Darunter auch Szenengrößen wie Nike Fuel, Runtastic, Strava und wie sie alle heißen.
Neben der Herzfrequenzmessung und den diversen daraus abzuleitenden Trainingsresultaten, bietet der TICKR X einen äussert praktischen Laufbandmodus, einen Wiederholungszähler, sowie eigens dafür konzipierte Fitness-Programme an. Soweit zumindest in der Theorie.
Deshalb wurde es Zeit für einen Perückenjunge-Live-Test und um ehrlich zu sein, war ich im Vorfeld etwas skeptisch, hatte ich bereits vor einiger Zeit all den Smartphone-Fitness-Apps abgeschworen und war auf die etwas hapitschere Variante der Trainingsauswertung mit Hilfe der Suunto Ambit2 gewechselt.
Schritt 1, Brustgurt anlegen, was ohne Überraschung kinderleicht funktionierte, sofort einen bombenfesten Sitz und angenehmes Tragegefühl lieferte, na wunderbar, scheint ja zu laufen. Schritt 2, schnell noch die passende App auf mein Smartphone (iPhone 5s) ziehen und dann gehts ab. Aber was ist das? Vom Hersteller Wahoo gibt es unzählige Apps, nur welches ist jetzt die Richtige? Ich entschied mich (zunächst) für die Wahoo Fitness App. Die Verbindung via Bluetooth klappte ohne Probleme und schon konnte es zum ersten Praxistest losgehen. Geplant war ein Berglauf oder wie man heutzutage sagt Trailrun von Wörnsmühl auf den Rhonberg. In der schier unendlichen Auswahlliste der auszuführenden Sportarten, suchte ich nach der passenden Kategorie und dann galt es:
3…2…1…Los.
Während des gesamten Laufes hielt mich eine freundliche (allerdings englischsprachige) Dame auf neuesten Stand meiner Fortbewertungsdaten, angenehm, frustrierend und anspornend zugleich. Des Weiteren verrutschte der Brustgurt nicht einen 1 mm, was bei mir schon einmal zu höchster Verzückung führte, auch blieb das Tragegefühl so angenehm bzw. unterschwellig, dass man den Gurt fast vergessen hätte. Einzig die Vibrationsfunktion des TICKR X ließ einen ab und an „erschrecken“; leider kann ich hier nicht erklären, wann und warum das Teil vibriert – es war für mich absolut nicht nachvollziehbar bzw. einem besonderen Ereignis zu zuordnen.
Die Auswertung nach dem Lauf könnte umfassender nicht sein, von den üblichen Standardwerten bis hin zur exakten Laufstrecken-Einzeichnung auf einer Karte ist wirklich JEDER Wert erfasst. Werte von denen ich bis dato noch nie gehört hatte und Werte mit denen ich einfach auch nichts anfangen zu weiß, z.B. bin ich mit einer Schwingung von 11cm gelaufen. Aha??? Lustigerweise habe ich laut Auswertung übrigens auch 117 Links-Rechts, 90 Oben-Unten UND vor allem auch 84 Vor- und Rückwärts-Bewegungen ausgeführt. Erneut: Aha??? Nun ja, ich muss auch nicht alles verstehen, dass große Fazit aber ist: es wird wirklich ALLES ausgewertet, was man auswerten kann. Sogar eine integrierte Anzeige über meine verdienten 2811 Nike Fuel Punkte gibt es.
Aus meiner anfänglichen Skepsis heraus, muss ich zugeben, dass ich den ganzen 8.7 km Lauf mit zwei Brustgurten gelaufen bin, schließlich wollte ich ja sehen, wie groß der Unterschied zu meinem persönlichen Maß aller Dinge – der Suunto Uhr – ist. Und hier war ich dann wirklich sprachlos, bis auf minimale Abweichungen ala hier 5 kcal mehr verbrannt, dort 0,2 kmh höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und ähnlichen Nichtigkeiten, waren die Ergebnisse nahezu deckungsgleich. Wow. Und das bei einer schnöden „Fitness-App“.
Aber NEIN, das ist genau die falsche Denke, denn das Geheimnis und die wirklich extrem gut funktionierende Technik des Wahoo TICKR X liegt nicht in der App. sondern in dem kleinen Kästchen, welches die Verbindung des Brustgurtes darstellt. Dieser kleine Kasten ist mit wirklich hochsensibler Technik ausgestattet, die diese Topergebnisse misst und dann lediglich an das Smartphone liefert.
Ich habe dann noch 2 weitere Praxistests obendrauf gelegt – sicher ist sicher – aber auch hier fielen mir bis auf die mir immer noch unverständlichen Vibrationen keinerlei Kinderkrankheiten oder Deffiziete auf. Eine fast 30km lange Wanderung wurde exakt ausgewertet, Pausezeiten automatisch abgezogen, Höhenmeter selbstständig ermittelt und das Wichtigste, trotz Rucksack keinerlei Druckstellen produziert. Ein heimischer Indoor-Test mit der übrigens mttlw. richtigen TICKR X App namens Wahoo Runfit ergab ein ebenso erstaunliches Ergebnis. Ließ mich die in-App-Aufgabe „7 min. Workout“ zunächst müde lächeln, musste ich 7:59 min später tatsächlich MÜDE lächeln. Hier gibt einem die App bestimmte Übungen wie Kniebeugen, Burpees, Plank und Liegestützen etc. vor und der kleine TICKR X zählt brav (und exakt) die Wiederholungen mit; für Pausen bleibt da keine Zeit und man stellt fest: 7 min. können ganz schön lang sein. Gut, sind wir mal ehrlich, ich glaube nicht, dass man sportliche Menschen auf Dauer mit diesem 7 min. Workout glücklich machen kann, aber es ist definitiv eine nette Abwechslung und wenn mal keine Zeit für einen Lauf, den Gang ins Gym etc. ist, 7 min. Zeit für ein bisschen Bewegung finden sich immer. Besser als nichts. Übrigens ist die Auswertung nach diesem Workout auch umfassend und obendrein knallhart in der Analyse des persönlichen Zustandes.
Aufgrund seiner extrem hohen Kompatibilität zu nahezu allen Apps, Lauf-/Sportuhren und und und, ist der Wahoo TICKR X eine absolute Kaufempfehlung für Sportler die es genau wissen wollen und auf der Suche nach einem wirklichen guten Bluetooth-Brustgurt sind. Auch der Preis von ca. 100€ ist wirklich im Rahmen und mehr als vertretbar; gerade wenn ich hier auf den Preis der Suunto Uhr schiele.
Ps: Wer jetzt gerne noch etwas über den Laufbandmodus gelesen hätte, den muss ich leider enttäuschen, ich hasse Laufbänder und finde auch nichts affiger, als Indoor „auf der Stelle“ zu laufen. Tut mir leid, dass ich hier mit Informationen und Tests passen muss; sollte es mich allerdings überkommen, werde ich dies hier nachreichen.
Workouts are ALLRIDE
R
Hmm erstaunlich da solche Präzision normalerweise mit einem Preis um 500 € verbunden ist. Musste man den Brustgurt vorher irgendwie kalibrieren oder hat der out of the box funktioniert?
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Aufgrund dieser Skepsis ergab sich der 2-Gurte Test :)).
Kalibrierungsaufwand nahezu Null – einen 1 min. Ruhepulsermittlung lieferte dann wie gesagt die nahezu deckungsgleichen Werte. Fazit: starke out-of-the-box Leistung!
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Gut in diesem Fall muss man dann wohl angesichts des Preises sagen „Shut Up and take my money!“ 😃😄
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Super, dein Test kommt mir wie gerufen, da ich gerade überlegte, mir einen solchen Bluetooth Brustgurt zu kaufen. Genau das waren meine Befürchtungen, dass er keine genauen Werte liefert(und die bräuchte ich schon!) und runterrutscht:)
Danke für den Test!
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Freut mich, wenn ich helfen konnte. Und wie gesagt, ja ich geb es zu, ich war über die Werte wirklich überrascht, gerade im Vergleich zum monetären Aufwand (siehe einen Kommentar „vor“ dir).
Bin gespannt auf dein Fazit!
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Werde mich dann mal zu Wort melden.
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