WHISTLER

Tja, wo fange ich an, wo höre ich auf – gar nicht so einfach, bei dem Wechselbad der Stimmungslagen die das Olympiadorf von 2010 einem anbietet. Über den Ort selbst, möchte ich mich nicht groß auslassen, am besten jeder addiert im Kopf mal folgende Parameter: Sölden + Ischgl + Kitzbühel, multipliziert das dann mit einer Kneipenmeil…äh Fußgängerzone und rechnet zu guter Letzt noch den Touristen-Magnetimus-Quotienten dazu. Dies ergibt ein ungefähres Bild von Whistler Village aka Zentrum.

Was jeden Tag hier – seit meiner Ankunft – aufs Neue ein Anlass für lautes Fluchen, die Faust himmelwärts zu ballen und das Gesicht zu verziehen ist, ist das liebe Wetter. Denn die Vorhersage von Regen, nichts als Regen ist einfach dermaßen passend, dass es selbst ein Kachelmann nicht besser ausdrücken hätte können. Na gut, heute muss man allerdings eine Ausnahme machen, hatten wir doch zunächst am morgen auf den Gipfeln Neuschnee, folgte später zum Glück auch im Ortskern ein herrliches Schneetreiben bei 2 Grad Celsius. Auf der Weather-Forecast Tafel der Bergbahnen stand heute morgen mit einem Smiley versehen dieser Satz als einzige Information: Winter is coming. SEHR WITZIG.

Erwähnte ich übrigens, dass ich mich – folgenschwer – während meiner Reisevorbereitungen voll und ganz auf das Internet verließ ? Selbiges vermeldete: September-Durchschnittstemperatur ca. 20°. Was tat ich kluges Kerlchen natürlich? Richtig, um Gewicht zu sparen, blieben Sweatshirts und Jacken zu Hause. (Ps: aus dem konstant anhaltenden Kältegefühl heraus war ich mttlw. im ach so günstigen Whistler shoppen).

So, nun aber zum Kern der Sache… Der Bikepark Whistler! Was gut begann: Hallo Hr. F. dürfen wir ihren 5-Tagespass ohne Aufpreis in einen Rest-der-Saison-Pass verwandeln? ABER BITTE JA, führte im Anschluß zu einer ersten Liftfahrt, die ein mehr als flaues Gefühl im Magen hinterließ. Zunächst fährt man über den Crankworx-Slopestyle Kurs, klar das sind alles Riesensprünge (pffff, scheiße die sind so groß wie das Haus meiner Eltern), dann aber wird’s wild, denn man hat allerlei Einblicke auf Streckenabschnitte die einem lautstark entgegen brüllen „fahr nach Hause“ „du gehörst hier nicht her“ „das kannst du nicht“ usw. usf. Ah die Bergstation, na toll, mit wackeligen Knien aufs Bike und losgerollt. Ich folgte  zunächst der Trailmix-Empfehlung für Fortgeschrittene: B-Line – Ninja Cougar – Karate Monkey – Samurai Pizza Cat – Ho Chi Min & Heart of Darkness. Vergessen sind die wackeligen Knie. Oh Gott ist das – man kann es nicht anders schreiben – geil! Schnell wieder hoch, diesmal fällt die Wahl auf Crank-it-up. Was eine Rakete von Trail; und jeder Table oder Step-Up übersegelt sich wie von Zauberhand von selbst; komisch dabei sind Kicker normalerweise gar nicht mein Ding.

Aber jetzt habe ich Blut geleckt, A-Line aka Sprung-Festival ich komme… Aha; hier gehen die Uhren also dann doch anders. Kaum ein Table unter 5m, kaum ein Step-Up unter mindestens zu überwindender Höhe von 1.5m, dass bedeutet, man muss mit gefühlten Mach1 durch den Trail ballern, um jeglichen Absprung sowie die dazugehörige Ladung perfekt zu treffen. Bei optimalen Bedingungen für mich (wahrscheinlich) schon kein einfaches Unterfangen, aber bei Schlamm und konstantem Regen (& Schnee) wird aus der besten Strecke einfach eine Fahrt wie auf einem frisch gebohnerten Schulflur; die kurz vorm Einfrieren stehenden Finger, geben einem zusätzlich nicht unbedingt das Gefühl von Sicherheit. Als ich dann bei vollem Schub, was ca. um die 35 kmh in meinem Fall waren, merkte, wie meine beiden Räder IM Absprung begannen seitlich wegzurutschen, betätigte ich den Schleudersitz – ich flog mit allem rudernd nach rechts, das Bike schoß nach links. Beiden ist trotz unsanftem Einschlag nichts passiert – dennoch mir reichts. Für heute!

Regen, Schnee und Kälte nehmt eure sieben Sachen und verzieht euch – denn hier ist der Spaß zu Hause und selbiger kann euch nicht leiden.

Bis bald und mit hoffentlich etwas wärmeren Worten; ich verziehe mich jetzt ins Spa – danke, ich weiß, das ist wie Geld anzünden, aber wie gesagt: mir egal, denn ich friere!!!
SNOWRIDE
R

Nachtrag: das mit dem Spa hat sich dann doch an der Kasse erledigt gehabt, denn 129$-kalt war mir schließlich doch nicht. Das vorlaute „mir doch egal“, nehme ich hiermit zurück.

2 Gedanken zu “WHISTLER

  1. Life is like riding a bicycle. To keep your balance, you must keep moving!!
    In der Vital-Welt war es auch schön warm 😉 …… – Servus und du machst des scho!

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..